Und wenn das 5. Lichtlein brennt, hast du's Erdbeben verpennt (Perutagebuch Teil 15)
Nein, ich bin nicht dort geblieben, wo der Pfeffer wächst. Ich bin wieder hier und habe viel zu erzählen. Bevor ich das aber mache, muß ich mich wohl erstmal entschuldigen, daß ich den Informationsfluß austrocknen ließ. Blenden wir nun jedoch zurück an den Rio Colca und hören uns an, was er erzählte.
Wir schreiben den 19. September im Jahre 2005 des Herrn und wir befinden uns nach wie vor im Tal der Ahnungslosen. (Was ich damals noch nicht wußte: es wäre bei diesem politischen Narrenspiel sowieso egal gewesen, ob wir das Ergebnis erfahren hätten.) Ich erfuhr heute nach den vielen Wochen meines Peruaufenthaltes, daß hier in dieser Einöde Pfeffer wächst. Ein recht ansehnlicher Baum mit roten Früchten. Es wäre mir ein verlockendes Angebot, wenn ich das nächste mal den altbekannten Spruch an den Kopf geworfen bekomme. Ich an eurer Stelle würde sowas sofort und ohne nachfragen annehmen.
Wir lassen uns hier gut verpflegen. Auf unserem "Trekking für Kaffeefahrtliebhaber" gab es mittags und abends warme Kost. Natürlich immer mit mindestens 2 Gängen. Gewandert wird selbstverständlich nur vormittags. Fakultativ nahmen wir heute jedoch nachmittags an einem Ausflug zu einem nahegelegenen Wasserfall teil. Dort angekommen geleitete uns unsere Führerin Yolanda sinnloserweise über ein Geröllfeld bis ans untere Ende. Nicht, daß man dort im kaltnassen Wassernebel irgendwie mehr gesehen hätte oder dort hätte schwimmen können. Nein, einfach nur so. Mit frierender Nase und klatschnassen Hosenbeinen (diese beiden Sachen schauten ja unter dem Regenumhang hervor) kletterte ich kurze Zeit nach meiner Ankunft dort unten die klitschig-schlierigen, algenbewachsenen Steine wieder auf allen Vieren hinauf.
Am letzten Tag standen wir vor folgender Frage: loslaufen um 3 Uhr nachts oder um 4 Uhr mit Esel losreiten. Diese Zeiten waren in Anbetracht unserer gewünschten Condorbesichtigung von Nöten. Jeder, der mein Schlafverhalten kennt, weiß wahrscheinlich sofort die von mir bevorzugte Variante. Leider kam diese jedoch Basti nichts so gelegen, was er jedoch aber erst auf seinem Esel feststellte. Im Dunkeln auf wackeligen und störrischen Eseln hochgebirgsreife Serpentinen hochreiten ist irgendwie nichts so seins.
Wie auch immer, geschafft haben wir es. Die anschließende Condorbesichtigung war sehr touristisch und sehr nah kamen die Andengeier auch nicht. Aber trotzdem ein Häkchen hinter diesem TOP. Ein Termalbadbesuch, eine Übernachtung in Arequipa, ein Inlandsflug sowie eine Busfahrt später sind wir in Huaraz angekommen.
Hier hieß es sich auf unseren nächsten Trek vorbereiten. 4 Tage mitten durch die schönen Berge. Am 26. komme ich früh runter in die Küche. Christian, seine Oma und Tante unterhalten sich gerade über das Erdbeben, von welchem ich bereits per Mobiltelefon während des Aufstehens erfahren habe. "Nein, ich habe davon nichts gemerkt. Ich habe schließlich einen guten Schlaf." Das habe ich gesagt, als Christian fragte, ob ich es gemerkt hätte. Er belehrte mich eines besseren. Genau zu der Zeit (25.09.2005, 20:55:34 Ortszeit) saßen wir beide in Huaraz im Internetcafe. Ich tippte gerade am Perutagebuch Teil 14, als ich glaubte, einer meiner Nachbarn würde am Tisch wackeln. Vielleicht so 15 Sekunden, dann kurze Pause und dann nochmal 10 Sekunden. Ich war zwar etwas genervt davon, hielt es aber nicht für nötig nach dem Missetäter Ausschau zu halten, da das Weiterschreiben ja noch möglich war. Nun hatte ich endlich mal die Chance ein Erdbeben bewußt mitzuerleben, und ich habe es verpennt.
Im Besitz meines Mobiltelefones bin ich leider nicht mehr. Ich könnte jetzt viel schreiben, von einer wilden Verfolgungsjagd als ich im Taxi saß, plötzlich tauchte vor uns eine brennende Straßenbarrikade auf, unsere Verfolger holten uns ein, rissen meine Tür auf, zerrten mich raus, drückten mich zu Boden, hielten mir eine Kalaschnikow ans Ohr und ließen erst von mir ab, als ich ihnen mein gebrauchtes Nokia 6310 gab... aber so war das leider nicht. Ich habs verloren. Es muß mir irgendwie im Taxi aus der Hosentasche gefallen sein. So war das. Reden wir nicht weiter davon. Sobald ich wieder über Mobiltelefon erreichbar bin, informiere ich euch hier darüber.
Dann folgte unser nächstes Trekking. Viel gibts darüber gar nicht zu erzählen, muß man einfach mal wieder erlebt haben. Diesmal wurden wir nur abends bekocht, was jedoch auch langte. Mein Höhenrekord ist auf 4750 m (selbst hochgelaufen) bzw. 5000 m (fast bis oben gefahren) angestiegen. Zum krönenden Abschluß traf mich dann auch nochmal Montezumas Rache (ja, ich weiß, das war in Mexiko). Mehr werde ich euch dann persönlich erzählen. Die Dias sind schon weggebracht.
Wir schreiben den 19. September im Jahre 2005 des Herrn und wir befinden uns nach wie vor im Tal der Ahnungslosen. (Was ich damals noch nicht wußte: es wäre bei diesem politischen Narrenspiel sowieso egal gewesen, ob wir das Ergebnis erfahren hätten.) Ich erfuhr heute nach den vielen Wochen meines Peruaufenthaltes, daß hier in dieser Einöde Pfeffer wächst. Ein recht ansehnlicher Baum mit roten Früchten. Es wäre mir ein verlockendes Angebot, wenn ich das nächste mal den altbekannten Spruch an den Kopf geworfen bekomme. Ich an eurer Stelle würde sowas sofort und ohne nachfragen annehmen.
Wir lassen uns hier gut verpflegen. Auf unserem "Trekking für Kaffeefahrtliebhaber" gab es mittags und abends warme Kost. Natürlich immer mit mindestens 2 Gängen. Gewandert wird selbstverständlich nur vormittags. Fakultativ nahmen wir heute jedoch nachmittags an einem Ausflug zu einem nahegelegenen Wasserfall teil. Dort angekommen geleitete uns unsere Führerin Yolanda sinnloserweise über ein Geröllfeld bis ans untere Ende. Nicht, daß man dort im kaltnassen Wassernebel irgendwie mehr gesehen hätte oder dort hätte schwimmen können. Nein, einfach nur so. Mit frierender Nase und klatschnassen Hosenbeinen (diese beiden Sachen schauten ja unter dem Regenumhang hervor) kletterte ich kurze Zeit nach meiner Ankunft dort unten die klitschig-schlierigen, algenbewachsenen Steine wieder auf allen Vieren hinauf.
Am letzten Tag standen wir vor folgender Frage: loslaufen um 3 Uhr nachts oder um 4 Uhr mit Esel losreiten. Diese Zeiten waren in Anbetracht unserer gewünschten Condorbesichtigung von Nöten. Jeder, der mein Schlafverhalten kennt, weiß wahrscheinlich sofort die von mir bevorzugte Variante. Leider kam diese jedoch Basti nichts so gelegen, was er jedoch aber erst auf seinem Esel feststellte. Im Dunkeln auf wackeligen und störrischen Eseln hochgebirgsreife Serpentinen hochreiten ist irgendwie nichts so seins.
Wie auch immer, geschafft haben wir es. Die anschließende Condorbesichtigung war sehr touristisch und sehr nah kamen die Andengeier auch nicht. Aber trotzdem ein Häkchen hinter diesem TOP. Ein Termalbadbesuch, eine Übernachtung in Arequipa, ein Inlandsflug sowie eine Busfahrt später sind wir in Huaraz angekommen.
Hier hieß es sich auf unseren nächsten Trek vorbereiten. 4 Tage mitten durch die schönen Berge. Am 26. komme ich früh runter in die Küche. Christian, seine Oma und Tante unterhalten sich gerade über das Erdbeben, von welchem ich bereits per Mobiltelefon während des Aufstehens erfahren habe. "Nein, ich habe davon nichts gemerkt. Ich habe schließlich einen guten Schlaf." Das habe ich gesagt, als Christian fragte, ob ich es gemerkt hätte. Er belehrte mich eines besseren. Genau zu der Zeit (25.09.2005, 20:55:34 Ortszeit) saßen wir beide in Huaraz im Internetcafe. Ich tippte gerade am Perutagebuch Teil 14, als ich glaubte, einer meiner Nachbarn würde am Tisch wackeln. Vielleicht so 15 Sekunden, dann kurze Pause und dann nochmal 10 Sekunden. Ich war zwar etwas genervt davon, hielt es aber nicht für nötig nach dem Missetäter Ausschau zu halten, da das Weiterschreiben ja noch möglich war. Nun hatte ich endlich mal die Chance ein Erdbeben bewußt mitzuerleben, und ich habe es verpennt.
Im Besitz meines Mobiltelefones bin ich leider nicht mehr. Ich könnte jetzt viel schreiben, von einer wilden Verfolgungsjagd als ich im Taxi saß, plötzlich tauchte vor uns eine brennende Straßenbarrikade auf, unsere Verfolger holten uns ein, rissen meine Tür auf, zerrten mich raus, drückten mich zu Boden, hielten mir eine Kalaschnikow ans Ohr und ließen erst von mir ab, als ich ihnen mein gebrauchtes Nokia 6310 gab... aber so war das leider nicht. Ich habs verloren. Es muß mir irgendwie im Taxi aus der Hosentasche gefallen sein. So war das. Reden wir nicht weiter davon. Sobald ich wieder über Mobiltelefon erreichbar bin, informiere ich euch hier darüber.
Dann folgte unser nächstes Trekking. Viel gibts darüber gar nicht zu erzählen, muß man einfach mal wieder erlebt haben. Diesmal wurden wir nur abends bekocht, was jedoch auch langte. Mein Höhenrekord ist auf 4750 m (selbst hochgelaufen) bzw. 5000 m (fast bis oben gefahren) angestiegen. Zum krönenden Abschluß traf mich dann auch nochmal Montezumas Rache (ja, ich weiß, das war in Mexiko). Mehr werde ich euch dann persönlich erzählen. Die Dias sind schon weggebracht.
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