Magentechnische Ausfälle (Perutagebuch Teil 5)
Hier bin ich wieder, und habe ja mal wieder einiges nachzuholen.
09.08.2005: Heute war ja nun unser grosser Tag in den Communidades... sprich einem kleinen Dorf in der Umgebung. Es ging alles etwas frueher los (7:45) als gewohnt, da wir ja noch im Kloster unseren ganzen Krempel packen mussten. Der Weg zu diesem Kleinod der Wildnis war zwar nicht lang, aber dennoch sehr amuesant. Von der einen Bergseite ins Tal, dort ueber einen Fluss und dann die andere Bergseite wieder hinauf. Soweit ganz unspektakulaer. Von oben hat man bereits die Bruecke gesehen. Eine Meisterleistung ingenieurtechnischer Baukunst. Um es kurz zu machen: klein, aus Holz und ohne Randbegrenzung. Gott sei Dank war sie dann im Tal doch etwas breiter als sie von oben gesehen wirkte. Es waren doch noch weitere 40 cm beidseits unseres Kleinbusses Bruecke, sodass man auch im nicht ganz nuechternen Zustand eine Chance haette.
Dann folgten wieder Serpentinen und Stein-/Staubwege nach oben (man kann es ja eigentlich nicht Strasse nennen). Nach dem ganzen Parkour kamen wir auf dem "Dorfplatz" an. Alles sehr klein, mit Kirche und naturverbundenen Lehmhaeuschen.
Natuerlich - wie haette es auch anders sein koennen - schlugen wir heute unser Zelt in der Kirche auf (keine Baenke, alles sehr dreckig, Baumaterial rundum verteilt). Es folgten 20 Patienten, wieviele ich hatte, ob Fuellung oder Extraktion, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Nur soviel: ich werde langsam schneller. Sehr beeindruckend war auch das Loch-Hock-Klo im Meerschweinchenstall... oder war es das Arbeitszimmer? Trotz des Stallambiente sah auch alles irgendwie nach Wohnbereich aus.
Die Abendgestaltung umfasste dann im Kloster Instrumente putzen und auf Sterilisator warten, sowie ein kleines Abendessen in Huaraz. Meine gesteigerten Blaehungen weiteten sich dann nachts in Diarrhoe mit leichtem Frieren aus, folglich unruhiger Schlaf.
10.08.2005: Fuer den heutigen Tag gibt es nicht viel zu schreiben. Aufgrund meiner Entkraeftung und weiterer Uebelkeit beschloss ich, die Astrid heute fuer mich arbeiten zu lassen und blieb im Bett. Nachdem ich dann das Fruehstueck ans Bett gebracht bekam (welches ich aus Uebelkeit ignorierte) schlief ich wieder ein. Es folgte haeufiges Aufwachen und Ueberlegen, ob man wenigstens was trinkt - nein - doch lieber nicht. Um 12 Uhr endlich das erloesende Erbrechen (wenigstens wuergen, da ich ja noch nichts gegessen hatte) und dann endlich langsame Genesung. Um 18 Uhr dann mein Fruehstueck, und irgendwann am fortgschrittenen Abend ein Sueppchen mit Knochlauchbrot. Zeitiges ins Bett gehen und weitere Erholung.
11.08.2005: Wow, ich fuehle mich besser! Zwar noch nicht ganz gut (immernoch leichte Kopfschmerzen), aber auf jeden Fall besser. Nach leichtem Fruestueck warteten wir auf Cesar. Und warteten, und warteten. Sollte es heute nicht wieder in ein Dorf gehen? Nunja, er hatte es gestern nicht mehr explizit gesagt. Nach langer Unterhaltung mit Brunella (vom Hotel, spricht dank 8 Jahre Hamburg perfekt deutsch), sowie nach ihrer Kuendigung und einer von ihr vermittelten Unterkunft in Caraz machten wir uns um 9:15 dann auf zum Kloster. Unsere um eine dreiviertel Stunde verspaetete Ankunft nahmen weder die Nonnen noch die Patienten uebel. Wie haben uns schon praechtig an die peruanische Puenktlichkeit gewoehnt.
Mittags setzen dann wieder Blaehungen ein, mit denen ich mich bis jetzt quaele. Auf unserer Heimfahrt haben wir nun erstmals das Kreuz des Suedens entdeckt und ich habe dabei wie versprochen an Andrea gedacht. Wer sich auch mal den Suedsternhimmel anschauen mag braucht nur Java und folgendenden Verweis: http://www.astroviewer.de/. Dann oben links auf der Seite auf "Start AstroViewer" und als Standort: Suedamerika, Peru, Chimbote. Das muesste hier ganz in der Naehe sein.
Ja, und so sieht´s hier aus:

Fortsetzung folgt...
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home